Die Stadt Füssen
Diesen Herbst habe ich mir meinen lang ersehnten Wunsch einer Fotoreise nach Bayern, zum Schloss Neuschwanstein erfüllt. Schon lange haben mich die Bilder des Schlosses, umgeben von bunt
gefärbten Bäumen fasziniert. In diesem Blogeintrag nehme ich euch mit auf meine Reise.
Meine Unterkunft habe ich in der circa 5km vom Schloss entfernten Stadt Füssen gebucht.
Nachdem ich am späten Nachmittag angekommen war, habe ich die Stadt etwas erkundet.
Füssen hat einige Sehenswürdigkeiten, wie das Hohe Schloss, von welchem man eine tolle Aussicht auf die Berge hat.
Tag 1 - Schlössertour
Da ich mir vorgenommen habe, den Sonnenaufgang am Schloss Neuschwanstein zu fotografieren, bin ich kurz nach fünf Uhr aus meiner Unterkunft losgelaufen. Es war sehr neblig diesen Morgen und
der Radweg, welchen ich gelaufen bin, führte mich mitten durch den Wald. Ich war froh, dass ich meine Stirnlampe dabei hatte.
Nach einiger Zeit schien der Himmel über mir orange und für einen Moment dachte ich, ich hätte den Sonnenaufgang verpasst. Nach einigen Metern erkannte ich durch den Nebel die Umrisse des
Schlosses, welches in der Nacht prachtvoll angestrahlt wird und so den Himmel erleuchtete.
Als ich dann oben am Schloss angekommen war, musste ich feststellen, dass es hier keine gute Möglichkeit gibt den Sonnenaufgang hinter den Schloss zu fotografieren, da es keine Möglichkeit gibt
weit genug entfernt zu stehen um das Schloss mit den Bergen im Hintergrund komplett fotografieren zu können.
Ich beschloss wieder nach unten zu laufen und im Tal Ausschau nach einem guten Fotospot zu halten.

Auf der anderen Seite entdeckte ich Schloss Hohenschwangau, zu welchem ich dann hoch gelaufen bin.
Oben, vor der verschlossenen Eingangstür, hatte man eine tolle Aussicht und ich habe meine Kamera aufgebaut um auf den Sonnenaufgang zu warten.
Kurz vor dem Sonnenaufgang zog der Nebel durch das Tal und hüllte Schloss Neuschwanstein komplett ein. Glücklicherweise lichtete er sich rasch und ich konnte ein Foto vom Schloss im Licht des Sonnenaufgangs machen.
Auf meinen Rückweg ins Tal hatte ich eine tolle Aussicht auf die Allgäuer Alpen, welche im Licht des Sonnenaufgangs golden strahlten.
Im Tal angekommen, machte ich mich auf den Weg zum Alpsee, welcher die Alpen wunderschön in sich spiegelt.
Der See lag noch unter einer zarten Nebelschicht, während die Vögel ihr Lied anstimmten.
Es war ein wundervoller Augenblick der Stille und des Friedens.
Anschließend beschloss ich für beide Schlösser eine Führung zu buchen, also begab ich mich zum Tickethäuschen und holte mir die Karten, da man diese nicht am Schloss besorgen kann.
Jetzt war schon viel mehr Trubel in der Stadt und einige Busse mit Touristen reisten an.
Da ich noch einiges an Zeit bis zu meiner ersten Führung hatte, habe ich noch heiße Schokolade an einem Restaurant, dessen Kellner pfeifend den Außenbereich öffnete, getrunken.
Gegen 10 Uhr startete meine Führung im Schloss Hohenschwangau. Ich war schon eher oben. Da man jetzt auch in den Vorhof des Schlosses gehen konnte, habe ich hier noch einige Bilder gemacht.
Wo man auch hinsieht findet man den Schwan: am Springbrunnen, die silbernen Kronleuchter und sogar die Verzierung des Königstrones.

Im Vorhof hat man einen fantastischen Blick auf Schloss Neuschwanstein. Dort steht sogar ein Fernglas zur Verfügung, das Besucher verwenden können, um es aus nächster Nähe zu
bewundern.
Ich habe mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen und mein größtes Objektiv genommen um eine tolle Nahaufnahme inmitten des Herbstwaldes zu schießen. Die Sonne, welche jetzt über der
Bergspitze hervorkommt, strahlt das Schloss in einem schönen Licht von der Seite an.
Während der Führung war es nicht gestattet, Fotos zu machen, aber es hat sich wirklich gelohnt.
Die meisten Wände sind mit kunstvollen Gemälden verziert, die direkt auf den Putz gemalt wurden.
Es sind zahlreiche prachtvoll angefertigte Schmuckstücke, welche meist Geschenke für den König waren, ausgestellt.
Anschließend lief ich noch einmal zum Alpsee um die Zeit bis zur nächsten Führung zu nutzen.
Ich hatte Glück, die Sonne schien noch einmal auf die Alpberge in der Ferne.
Oben, am Schloss Neuschwanstein angekommen, warteten schon einige Leute auf die Nächste Führung, welche mehrmals stündlich in verschiedenen Sprachen angeboten wird.

Auch hier sind die Wände mit kunstvoll gestalteten Bildern von Legenden, Erzählungen und Portraits verziert.
Nach der Führung konnte man sich auf der zweiten Etage frei bewegen. Neben einem Café und Souvenir Shop kann man dort mein persönliches Highlight des Schlosses besichtigen.
Den Balkon!
Von hier oben hat man die Beste Aussicht auf den Alpsee mit den Allgäuer Alpen im Hintergrund.
Vor dem See sieht man das Tal von Hohenschwangau und zur Rechten das Schloss Hohenschwangau.
Zur linken sieht man die Marienbrücke, welche nach der Königin Marie von Bayern benannt wurde und ich nach der Führung besucht habe.

Wandert man rechts vom Schloss entlang, so kommt man zur Brücke, von welcher man einen fantastischen Blick auf das Schloss hat.
Die Brücke ist frei zugänglich und immer offen.

Auf der Brücke kann man viele Leute beobachten, wie sie Selfies von sich machen.
Viel besser ist es aber, wenn man sich gegenseitig hilft ein tolles Foto zu schießen. :)
Unterhalb der Brücke befindet sich Pöllatschlucht durch welche die Pöllat fließt und einen circa 15 Meter hohen Wasserfall hinunterläuft. Man selbst steht 90 Meter über der Schlucht.
Wenn man die Marienbrücke überquert und noch ein Stück weiter wandert, kommt man zu einem tollen Aussichtspunkt, von welchem man auch einen guten Blick auf die Umgebung hat. So kann man bis zum Froggensee blicken, welcher sich im Foto hinter dem Schloss befindet. Zu dessen Linken liegt Füssen.
Da es langsam spät wurde, machte ich mich auf den Rückweg zum Alpsee um dort den Sonnenuntergang zu fotografieren. Die Sonne sollte genau hinter den Alpbergen unter gehen.
Als ich angekommen bin, hatte ich noch eine Stunde bis die Sonne untergehen sollte, also beschloss ich mich ans Wasser zu setzen und den Ausblick zu genießen. Ich finde es wichtig sich auch einmal zu entspannen, es ist schließlich auch Urlaub.
Es war kein spektakulärer Sonnenuntergang, doch die warmen Farben, die sich am Horizont entfalteten, verliehen der Szene eine ruhige und melancholische Schönheit die in Erinnerung bleibt.
Anschließend bin ich mit dem Bus zurück nach Füssen gefahren, wo ich eines der vielen Restaurants besucht habe.
Gestärkt bin ich in meine Unterkunft und habe mich mit den erlebten Erinnerungen auf den nächsten Tag gefreut.
Tag 2 - Über den Wolken
Mit dem Bus in Hohenschwangau angekommen, habe ich mir für meine Vormittagstour einen Rundgang um den Alpsee vorgenommen. Es sind nur einige Meter, bis man von dem Touristenschauplatz in eine idyllische Wanderlandschaft kommt. Wie es bei Wanderungen typisch ist, wird dort jeder, der einen entgegen kommt gegrüßt. Der Kontrast zwischen Touristengebiet und freundlicher Wanderstimmung hat mich fasziniert.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Alpsees hat man eine großartige Sicht auf die Schlösser, welche sich im Wasser spiegeln. Die Sonne, welche gerade über den Bergspitzen hervorragte strahlte für einen kurzen Moment über den Wald und erleuchtete die Herbstfarben.
Am Schloss Neuschwanstein kann man erkennen wo die Besucher auf dem Balkon stehen und von wo aus ich meine Fotos geschossen habe.
Nach meinem Rundgang um den See bin Richtung Tegelberg gelaufen. Dieser befindet sich links vom Schloss Neuschwanstein und ist bequem mit der Tegelbergbahn erreichbar, mit welcher ich innerhalb von 8 Minuten Fahrt auf auf 1730 Meter Höhe gefahren bin.
Oben angekommen habe ich mir, nach ein paar Fotos, in der Bergwirtschaft mein Mittagessen bei fantastischer Aussicht, welche sich bis hinter den Froggensee erstreckt, gegönnt.
Darauf hatte ich mich schon den ganzen Tag gefreut.
Vom Tegelberg aus kann man hervorragend wandern gehen, deshalb beschloss ich Richtung Gipfelkreuz zu laufen, welches laut Wanderschild 25 Minuten entfernt auf 1881 Metern steht.
Dies hatte gerade noch gepasst, da ich noch circa 75 Minuten hatte, bis die letzte Tegelbahn nach unten gefahren ist.
Unterwegs habe ich immer wieder anhalten müssen da die Aussicht an jeder Ecke in Foto wert war.
Der Weg wurde immer steiler und Halteseile sicherten dich vom Abstürzen auf dem Weg zum Gipfelkreuz, welches schon in Sichtweite war. Auf der Letzten Plattform vom Kreuz angekommen und der
Zeit im Nacken, war es keine gute Idee wäre weiter hoch zu klettern.
Das letzte Stück ist sehr steil und nur unter bedachtem klettern mittels Halteseil möglich.
Dies war allerdings kein Problem, von da oben hatte ich die perfekte Aussicht, zumindest theoretisch.
Im Eifer des Aufstieges habe ich nicht bemerkt wie sich das Tal mit einer dicken Wolkendecke zuzog.
Bei meinem Abstieg bin ich den Wolken immer näher gekommen, bis ich schließlich mitten drin war.
Wo ich gerade noch die tolle Aussicht fotografierte, ist im nächsten Augenblick nur noch eine weiße Wand zu sehen.
Nachdem ich unten angekommen war, nutzte ich die Tegelbergbahn um zurück ins Tal zu fahren.
Während der Fahrt überwand ich die Wolkendecke, und das Schloss wurde wieder sichtbar.
Ich konnte ein fantastisches Foto von der Seite des Haupteingangs mit den Alpbergen im Hintergrund schießen, was ich mir anfangs viel leichter vorgestellt hatte. Tatsächlich ist dies die beste
Variante um eine erhöhte Position von dieser Seite zu bekommen, es da keinen Aussichtspunkt gibt.
Anschließend wartete ich auf den Sonnenuntergang, während ich die Wolken auf den Berggipfel, von welchem ich gerade erst runtergefahren bin, beim vorbeiziehen beobachtete.
Mit diesem abschließenden Bild im Kopf, wie die Sonne hinter den von Wolken verhangenen Alpen unterging und den Himmel in sanftes Gelb tauchte, beendete ich meinen letzten Reisetag. Nach einem Fußmarsch zum Bus kehrte ich zurück in meine Unterkunft. Am nächsten Tag trat ich die Heimreise mit wundervollen Erinnerungen an.